Discounted-Cash-Flow (DCF) ist ein Oberbegriff
für verschiedene Methoden (APV, WACC, FTE) der Unternehmensbewertung. Zusammenfassend
wird der zukünftige Geldfluss (Gewinnausschüttungen) an die Eigentümer risikoangepasst abgezinst und als Unternehmenswert dargestellt.
Die Methoden/Ansätze bauen auf der Grundlage der Gleichgewichtstheorie von Modigliani und Miller (1958)
und einem Modell namens CAPM (Sharpe, 1964;
Lintner, 1965; Mossin, 1966), oder entsprechenden Erweiterungen, auf.
Drei dieser Ansätze sollen erwähnt werden:
- Adjusted Present Value (APV)
- Weighted Average Cost of Capital (WACC)
- Equity (FTE)
Der Adjusted Present Value (APV)-Ansatz ist ein Bruttoansatz. Bei diesem setzt sich der gesamte Unternehmenswert
aus dem Grundbarwert, dem Wert des Fremdkapitals und dem Wert des
Steuerschildes zusammen. Fremdkapital ist im Gegensatz zu Eigenkapital steuerlich begünstigt. Der Geldfluss an die Eigentümer wird
mit dem Eigenkapitalkostensatz (des unverschuldeten Unternehmens) zum
Grundbarwert und der Geldfluss an die Fremdkapitalgeber mit dem Fremdkapitalkostensatz zum Wert des Fremdkapitals abgezinst.
Ähnlich wird auch der Steuervorteil mit dem Fremdkapitalkostensatz zum Wert des
Steuerschildes abgezinst. Wird von der Summe des Grundbarwerts und des Wertes des Steuerschildes der Wert des Fremdkapitals abgezogen,
so erhält man den Wert des Eigenkapitals. Im Nachinein lässt sich der
Eigenkapitalkostensatz des verschuldeten Unternehmens berechnen.
In der Praxis wird die Eigenkapitalrendite mithilfe des Modells CAPM (oder einer Erweiterung) berechnet, obwohl dieses mit der
Gleichgewichtstheorie von Modigliani und Miller
(1958) eigentlich von den Grundannahmen her nicht kompatibel ist (Hering, 2021).
Der Weighted Average Cost of Capital (WACC)-Ansatz ist ein Bruttoansatz. Der Free-Cash-Flow wird mit dem
durchschnittlichen Kapitalkostensatz abgezinst. Dieser setzt sich aus dem
Eigenkapitalkostensatz (des verschuldeten Unternehmens) und dem Fremkapitalkostensatz zusammen. Die Kapitalkostensätze werden
gemäß dem Verhältnisses des Eigenkapitals bzw. des Fremdkapitals und des
Steuerschildes zum Gesamtkapital gewichtet. Auch hier wird in der Praxis der Eigenkapitalkostensatz aus dem CAPM-Modell abgeleitet.
Der Zins setzt sich aus dem Basiszins und dem Risikoaufschlag
(Betafaktor) zusammen.
Bei dem Equity-Ansatz (FTE) handelt es sich um einen Nettoansatz. Der Free-Cash-Flow mit dem Eigenkapitalkostensatz
(des verschuldeten Unternehmens) abgezinst.
Alle drei Modelle sind ineinander überführbar, sofern der Eigenkapitalkostensatz übereinstimmend geschätzt wird.
Erklärungen zu der DCF-Methode finden Sie hier.